Ummenhofer & Partner

Bei hoher Feuchtigkeit sind optimale Voraussetzung für ein Schimmelpilzwachstum bzw. für die Vermehrung von Bakterien vorhanden. Die Frage, wie stark Bauteile belastet sind, ist wesentlich davon abhängig, welche Grundbelastung an Keimen bereits beim Auftreten des Wasserschadens vorliegt und wie lange ausreichende Feuchtigkeit für die Vermehrung dieser Keime vorhanden ist. Wasserschäden aus Abwasserleitungen oder durch Regenwasser sind also kritischer als Wasserschäden aus Leitungswasserleitungen. Wenn Leitungswasser schnell entfernt werden kann (innerhalb weniger Stunden bis Tage) tritt häufig kein hygienisches Problem auf. Dauert jedoch z.B. eine Estrichtrocknung bereits zwei Wochen oder sind Bauteile betroffen, die sehr schnell Schimmelpilzbefall zeigen wie z. B. Gipskartonplatten, ist die Wahrscheinlichkeit einer starken Verkeimung bereits sehr hoch.

Nach einem Wasserschaden muss daher regelmäßig geprüft werden, ob es zu einer mikrobiologischen Kontamination von Bauteilen gekommen ist. Die Prüfung bezieht sich auf Schimmelpilze, Bakterien und andere mikrobiologischer Verunreinigungen (z. B. Actinomyceten, Hakenwürmer etc.).

Wir entnehmen die Proben fachgerecht und lassen diese von anerkannten Labors untersuchen. Die Proben können als reine Materialproben, z. B. von Polystyroldämmstoffen (Styropor), Holzwolle-Dämmplatten, Gipskartonplatten etc. entnommen werden oder es werden Klebefilmproben von den Oberflächen erstellt.

In anerkannten Labors werden die Proben dann weiter untersucht. In Abhängigkeit vom konkreten Verdacht und der vorliegenden Aufgabenstellung können die Proben z. B. durch mikroskopische Untersuchung qualitativ ausgewertet werden (damit kann eine Einschätzung erfolgen, ob eine Belastung vorliegt oder nicht) oder es erfolgt einen quantitavie Auswertung. Dabei werden die Materialproben auf geeigneten Nährmedien kultiviert, Schimmelpilze und Bakterien können dann auch ausgezählt werden. Weiter ist es möglich mittels Lumineszenzreaktion zu untersuchen, ob es sich um aktive Keime handelt oder nicht.

Wir führen selbst auch Luftmessungen (Holbach Partikelsammler) durch, um zum einen bei Verdacht auf einen nicht sichtbaren Schimmelpilzschaden Informationen zu erhalten und zum anderen bei erfolgter Sanierung den Sanierungserfolg zu überprüfen.

Bitte beachten Sie, dass durch die Art der Probenahme und die Wahl des weiteren Analyseverfahrens das Ergebnis von Laboranalysen sehr stark beeinflusst wird. So haben wir schon gesehen, dass Bautrocknungsfirmen zwar Proben aus getrockneten Fußbodenaufbauten nehmen und zum Beleg des Trocknungserfolgs im Labor untersuchen lassen. Wenn die Probe jedoch nur aus der (unbelasteten) Mitte einer Dämmstoffplatte entnommen wird, wird auch die Laboranalyse keine Schimmelpilzbelastung zeigen, auch wenn die Unterseite der Platte schwarz verschimmelt ist. Gerade im Bereich der Probenahmen und Analysen muss sorgfältig gearbeitet werden. Wir als Gutachter und Sachverständige sind hierfür entsprechend qualifiziert und arbeiten auch nur mit hochqualifizierten Labors zusammen.

Teilweise wird von Sanierungsfirmen angegeben, dass eine Probenahme und Laboruntersuchung nicht erforderlich wäre, weil eine „Desinfizierung“ oder chemische „Schimmelpilz-Entfernung“ durchgeführt wurde. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen jedoch, dass die Desinfizierung mit unterschiedlichsten Substanzen (Wasserstoffperoxid, Fruchtsäure, Chlor, Hypochlorid, Alkohol, Aldehyde etc.) häufig bereits keine ausreichende Wirkung zeigt. Weiter wird bereits vorhandener Schimmel nicht „entfernt“ sondern nur zeitweise deaktiviert. Die „tote“ Biomasse bleibt so oder so vorhanden. Auch von abgetöteten Schimmelpilzen und Bakterien können aber gesundheitliche Beeinträchtigungen ausgehen. In Abhängigkeit von den bei solchen Maßnahmen eingesetzten Substanzen können auch von den Chemikalien selbst nicht unerhebliche Gefahren ausgehen. Während bei oberflächlichem Befall von Kleinstflächen solche „Anti-Schimmelmittel“ durchaus sinnvoll sein können, ist bei großflächigem Einsatz z. B. bei Estrichen, die Anwendung sehr kritisch zu prüfen. Die anschließende Laboranalyse kann durch den Einsatz eines „Schimmelpilz-Entferners“ aber nicht ersetzt werden.

Rufen Sie uns einfach an. 089 / 31 28 68 – 00  Wir beraten Sie gerne!

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